Eine Parallelwelt

Ich liege mal wieder auf dem Fußboden. Mit dem Rücken. Seit ein paar Tagen tut er mir wieder weh. Das viele Sitzen am Schreibtisch ohne Ausgleich tut meinem Rücken nicht gut. Egal. Ich gehe zurück an meinen Computer. Es ist schon spät, aber ich muss hier im Büro noch etwas fertig machen. Meine Hose sitzt ganz schön eng, ich befürchte ich habe die 120 Kilogramm-Marke überschritten. Ich brauche einen neuen Anzug. Mal wieder. Egal. Ich esse schnell noch eine Tafel Schokolade, ich brauche das jetzt.

Habe mich heute wieder aufregen müssen im Büro. Mein Blutdruck ist wahrscheinlich jetzt immer noch bei 180, trotz der Medikamente. Mein Arzt rät mir zum Abnehmen – der hat gut reden, der will auch dieses Jahr einen Marathon laufen.

Eigentlich hat er ja recht, ich sollte mich mehr bewegen. Seit 2010 habe ich nichts mehr gemacht und keiner glaubt mir mehr, dass ich die Challenge Roth gefinished habe. Ich rede da selbst nicht mehr gerne drüber. Mir ist es schon zuviel, den Kinder hinterherzurennen. Letztens musste ich im Büro Treppen steigen, der Aufzug war defekt. Oben angekommen war mir ganz schwarz vor Augen, meine Kollegen riefen sogar den Betriebsarzt. Aber es ging dann wieder. Ich schaue auf die Uhr, doch ich kann die Uhrzeit nicht sehen. Alles ist verschwommen. Ich will aufstehen, doch die Beine versagen mir den Dienst. Ich knicke ein und falle Richtung Boden. Noch im Fallen überlege ich mir, was wohl sein würde, hätte ich mich 2013 Avon und Svon angeschlossen und den BerlinMan 2014 in Angriff genommen …

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Keine Ahnung, was wirklich wäre. Aber ich habe mir über den Artikel von susan schon einige Gedanken gemacht. Ich hatte ja vor einiger Zeit schon mal gefragt, was wäre die Alternative?

Meine sehe bestimmt wie oben beschrieben aus. Mit den süßen Sachen habe ich selbst als Sportler zu kämpfen. Und mein Rücken hatte mir tatsächlich einige Zeit mal zu schaffen gemacht. Sport kann uns allen helfen, zumindest ein bischen gesünder zu leben. Nur übertreiben darf man es eben nicht und wenn es aus gesundheitlichen Gründen wehtut, dann sollte man aufhören, auch wenn man noch nicht auf dem Berg ist.

Ich denke auch, mit 20 bis 30 Stunden im Monat übertreibt man auch nicht, dass sind keine Profiumfänge. Und die Jagd nach schnelleren Zeiten – nun, immer verglichen wo wir herkommen, haben wir noch viel Potenzial uns zu verbessern ohne wirklich an unsere maximale Leistungsfähigkeit zu kommen.

Auf den Körper hören, bei Krankheit nicht trainieren und wenn der Körper mal nein sagt, auch mal pausieren. Ich denke, dann hilft uns der Sport mehr als er schadet.

Bildquelle: (c) dastridream.de

 

3 thoughts on “Eine Parallelwelt

  1. Komischer Weise kann ich den ersten Abschnitt deines Artikels zu 100% nachvollziehen, Streß auf Arbeit und die süßen Sachen zwischendurch hätten mich auch nicht ohne Sport von meinen 109kg runtergeholt, die Tendenz wäre in die andere Richtung gegangen. Ich hab es ja nicht einmal mehr geschafft, einen Schlitten den Berg hochzuziehen, um mit den Kinderrn zu rodeln.
    In diesem Sinne stehe ich komplett hinter Dir, Sport ist auf jeden Fall der bessere Weg als nichts zu tun und auf den Körper hören tun wir schon!
    Ich hoffe das wir nicht mehr in die falsche Richtung abdriften und wünsche allen Gute Besserung, nicht übertreiben!

  2. 2010 hatte ich auch Rückenschmerzen. Und dazu noch Kettenraucher. Ich will mir nicht ausdenken was gewesen wäre wenn ich so weitergelebt hätte. Es war ein gute Entscheidung mit dem Rauchen aufzuhören. DAMALS als ich mit dem Sport angefangen hatte habe ich gerade mal 100 Meter geschafft und jetzt: Mitteldistanz beim Triathlon.

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