Saisonabschluss Kallinchen

Der erste und einzige Wettkampf in dieser Saison, an dem ich nicht alleine aus dem Team teilnahm, fand am letzten Sonntag in Kallinchen statt.

Vom Kopf hatte ich die Saison schon abgeschlossen. Rückblickend bin ich sehr, sehr froh, dass es unser virtuelles Team gibt. Im Winter wegen der Grippe totaler Trainingsausfall für mehr als zwei Monate, habe ich es doch geschafft, einigermaßen Form aufzubauen und an vielen schönen Wettkämpfen in dieser Saison teilzunehmen.

Und so stand ich mit Avon am Sonntag um zehn Uhr am Motzener See und beobachteten die Frauen bei ihrem Start über die 2x 750 Meter. Die Damen starteten 20 Minuten vor den Männern. Eine ungeschickte Entscheidung, wie ich noch berichten werde.

Jedenfalls hieß es rein in den Neo – dabei stellte sich heraus, dass 2018 wahrscheinlich ein neuer erforderlich ist – und ab zum einschwimmen.

Circa 5 Minuten vor unserem Start ging die erste Frau auf die zweite Runde. Ihr folgten dann mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen, bevor um 10:20 Uhr der Startschuss fiel.

Ich hatte meine Brille nochmal abgesetzt, so dass ich den Startschuss verpasste. Nichts Bewegendes, vielleicht 2 oder 3 Sekunden. Aber untypisch für mich. Egal. Brille auf. Uhr an. Und sofort einen schnellen Rhythmus gefunden. Platz zum Schwimmen gab es und ich fragte mich gerade, ob ich es vielleicht ein wenig ruhiger angehen lassen sollte, da stand ich schon im Stau. Wir Männer waren auf die vor uns gestarteten Frauen aufgelaufen und jeder versuchte nun so gut wie möglich durch die Gruppe der langsamen Frauen zu kommen. Auch ich musste auf Brustschwimmen umschalten. Ich fand einfach keine Lücke. Und ich kassierte ordentlich Schläge und Tritte. Und teilte wohl auch aus. Am Ende der ersten Runde beschimpfte mich ein Schwimmer in grüner Badekappe heftig. Und zu recht. Ich hatte ihm – ohne Absicht – ordentlich eine mitgegeben.

Die Damen waren aus dem Wasser, doch irgendwie blieb es recht voll im Wasser. Nach 30:53 Minuten kam ich aus dem Wasser. Mit Neo wohlgemerkt. Keine weltbewegende Zeit. Die Analyse auf Garmin zeigte eine geschwommene Distanz von 1868 Metern. Für diesen „Schlingerkurs“ war die Zeit dann doch nicht so schlecht, betrug der Schnitt 1:39 min auf 100 Metern.

Raus aus dem Wasser und auf den langen Weg zur Wechselzone. Mein Neo schien meine Vorstartgedanken zum Thema Neo persönlich genommen zu haben und wollte sich einfach nicht von mir trennen. Jedenfalls brauchte ich gefühlte 2 Wochen, bis ich endlich mein Rad schnappen konnte und mich auf die drei mal 13 Kilometer machen konnte.

Die Radstrecke war schnell und der Belag bis auf die letzten Kilometer sowie die Kopfsteinpflasterpassage in Kallinchen sehr gut. Zu Beginn der dritten Runde, ich wollte mich immer noch nicht mit dem Kopfsteinpflaster anfreunden, schoss Avon an mir vorbei. Sagte irgendwas und war verschwunden.

Ich kämpfte mich über das Kopfsteinpflaster und nahm wieder Fahrt auf. Und sah Avon zirka 50 Meter vor mir. Beim Laufen, das war mir klar, hatte ich mit meiner 2017er Form keine Chance. Aber vielleicht konnte man ihn auf dem Rad noch ein wenig ärgern?

Der Straßenbelag war gut. Der Gegenwind genau richtig. Der Puls nicht am Limit (ich sage nur ‚Typisch Komfortzone‘) und so nahm ich die Verfolgung auf und verkürzte den Abstand auf die obligatorischen 12 Meter. Avon war flott unterwegs und überholte Radfahrer um Radfahrer. Und ich blieb dran und gab keinen Meter auf. War manchmal nicht einfach, wenn ein überholter Radfahrer sich an Avon hängen wollte, aber es lief. Mich wunderte nur, das Avon sich nicht einmal umdrehte. Nun gut, dann musste ich mich eben zeigen.

Ich wartete damit bis zum allerletzten Moment und während Avon seine Schuhe kurz vor der Wechselzone öffnete, radelte ich vorbei, sprang von Rad und lief zur Wechselzone. Damit hatte er nicht mehr gerechnet, so meinte er hinterher. Aber – hat Spaß gemacht.

Ab zum zweiten Wechsel. Während ich Rad fahren war, schienen sich meine Laufschuhe und mein Neo unterhalten zu haben. Die Laufschuhe fragten mich, ob ich sie 2018 auch noch tragen werde oder mir ein neues Modell zulegen werde. Kam mir jedenfalls so vor, denn irgendwie war der Wechsel nicht wirklich schnell. Mütze auf – und die Gels fielen mir auf den Kopf. Hatte ich die Gels wirklich in die Mütze getan? Selten schlau 😉

Ab auf die Laufstrecke, doch Avon hatte deutlich schneller gewechselt und war schon weg. Ein weiteres Gel fiel mir aus der Mütze, ich drehte mich um und holte es. Da es dieses Jahr auf der Lauftrecke Cola gab – Dank an den Veranstalter! – wäre es nicht nötig gewesen.

Nach wenigen Metern war ich wieder in meiner Laufkomfortzone, d.h. so um die 6 Minuten pro Kilometer. Das war für 2017 ja ursprünglich mal anderes geplant, aber durch den langen Trainingsausfall Anfang des Jahres nicht umsetzbar. Egal. Letzter Wettkampf der Saison, Avon bei den Wenden abklatschen, Spaß haben, Cola trinken und das Ding mit 02:49:10 unter den geplanten 3 Stunden nach Hause bringen.

Zielzeit 2 Stunden 49? Damit war ich 4 Minuten schneller als im letzten Jahr. Das lag aber zum einen daran, dass dieses Jahr mit Neo geschwommen werden durfte und zum anderen an einer schnelleren Radzeit dank Avon und deutlich besserem Straßenbelag. Die Laufzeit spiegelt dann meine 2017er Form wider, langsamer als letztes Jahr bei der Hitzeschlacht. Aber alles in allem, ein toller Wettkampf, den ich mir für 2018 zumindest vormerken werden.

5 Euro für unsere Aktion Spenden für Kinder sind überwiesen und ab in die off season!

Ich freue mich jetzt schon riesig auf die Saison 2018.

Bildquelle: (c) dastridream.de

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