Tief auf dem Grunde des Motzensees …

… da liegt eine Nasenklammer.

Aber diese Geschichte soll Euch mal avon erzählen. Ist hoch interessant, wie eine Nasenklammer gerade genau da hinkommt.

Wo wir gerade von Nasenklammern sprechen: Hunderte Bücher, Zeitschriften, Blogbeiträge, Videos,  Coaches – alle wissen genau wie perfektes Kraulschwimmen geht. Ich habe gelesen, geschaut und zugehört. Zum Gruseln finde ich Beiträge mit Zahlen im Titel,  wie “Die sieben besten Tricks für die erste Disziplin” oder der gleichen. Manchmal frage ich mich, ob all diese klugen Menschen wirklich eine Ahnung haben, was das größte Problem bei Leuten ist, die erst jenseits der zwanzig mit dem Kraulschwimmen anfangen.

Für mich steht eindeutig fest, es ist die Atmung. Auf all die im Prinzip guten Tips kann man sich gar nicht konzentrieren, wenn man das Atmen nicht beherrscht. Man schluckt Wasser, Wasser kommt in die Nase, man hebt den Kopf ein bis zwei Meter aus dem Wasser um Luft zu holen, wieder läuft die Nase voll, man schlingert und stampft durchs Wasser, versucht Luft zu holen.

Als Lösung sieht der Typ-A-Anfänger die Technik des Kopfes-aus-dem-Wasser an. Der Typ-B-Anfänger setzt auf Technologie – die Nasenklammer.

Und genau an dieser Stelle rufe ich lautstark: Halt! Jedes Training, jeder Tipp zur Körperhaltung, Armführung, Wasserlage, Beinschlag ist vergebens, wenn das mit der Atmung nicht läuft.

Ich habe mir das Kraulschwimmen selbst beigebracht, mit Anfang zwanzig. Ich hatte niemanden, der mich coachen konnte. Drei Monate habe ich mich im Wasser gequält und all die guten Tipps waren für die Tonne in diesem Stadium. Ich bekam nicht richtig Luft, dafür aber gut Wasser in die Nase.

Ein kleiner Tipp hätte mir damals viel Quälerei erspart. Richtige Atmung beginnt beim Ausatmen. Wenn der Kopf unter Wasser ist, gilt es, soviel wie möglich Luft durch die Nase auszuatmen. (In dem fetten Satz ist Nase das Wort worauf es ankommt). Dadurch wird der gesammt Nasen- und Rachenraum frei von Wasser und genau DAS ermöglicht im Anschluß das Einatmen ohne auch nur einen Tropfen Wasser in die Nase zu bekommen.

Wie kann man diese Technik nun üben?

  • Phase I: An Land durch den Mund einatmen und die gesamte Luft durch die Nase ausatmen.
  • Phase II: Das ganze im Wasser wiederholen. An einer Stelle ins Wasser stelle, Luft durch den Mund rein, untertauchen und Luft durch die Nase raus. Hochkommen und einatmen. Das ganze so lange üben, bis die Nase beim Einatmen wasserfrei ist. Die meisten schaffen das nach 3-4 mal abtauchen
  • Phase III: Anwenden der Technik beim Brustschwimmen. Hier kann man ganz gemütlich schwimmen und die Technik üben.
  • Phase IV: Jetzt wird es ernst. Anwenden der Technik beim Kraulschwimmen. Wer Phase III locker schafft, wird sehen, es funktioniert auch beim Kraulschwimmen.

Einen Erfahrungsbericht aus Sicht eines Bekehrten wird avon sicherlich in Kürze unter dem Titel “Tief auf dem Grunde des Motzensees … Reloaded” veröffentlichen.

Ein simpler Trick, aber aus meiner Sicht  DIE Voraussetzung für gutes Kraulschwimmen. Wer das drauf hat, kann dann anfangen, die 7 Tipps und Tricks für die erste Disziplin zu lesen, hören, sehen und umzusetzen.

Bildquelle: (c) uschi dreiucker  / pixelio.de

 

2 thoughts on “Tief auf dem Grunde des Motzensees …

  1. Super Artikel. Das ist genau DAS auf was es ankommt, an der Fortsetzung wird gearbeitet. …kann ja gerade so wieso nichts anderes machen.

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