Da stand ich nun auf dem Parkplatz am Starnberger See. Ein Bein im Neo, das andere draußen. Bis zu diesem Zeitpunkt lief alles entspannt. Ich hatte zwar meine Brieftasche zu Hause vergessen, aber Glück, dass am kostenpflichtigen Seeparkplatz noch keine Kassierer waren.
Startunterlagen geholt, WC aufgesucht, Wasser getestet – alles perfekt. Das Sternberger See Schwimmen (3S) war super organisiert, die Logistik sehr gut. Parkplatz und Start lagen nah beieinander.
Und dann stand ich mit einem Bein im Neo und fragte mich ‚Mit oder ohne Gummi‘. Bei einem Triathlon wäre die Sache einfach gewesen. Bei 24,5 °C gilt Neoverbot. Nun standen aber 5€ meiner Wette auf dem Spiel und Speed war alles. Nach einiger Zeit entschied ich mich trotz der Hitze für den Neopren.
Bis 5 Minuten vor dem Start schwamm ich mich dann ein, das Wasser fühlte sich gut an, die Brille saß dicht und ich hatte einen super Blick. Die Sonne blendete von vorn, zum Glück ist meine Brille ja verspiegelt und der Wendepunkt auf der anderen Seite ließ sich halbwegs erkennen. Ich zeigte einem Beginner-Pärchen den Trick mit dem Reißverschluss unter dem Neo, um versehentliches Öffnen zu vermeiden und war klar für den Start.
Eine Minute bis zum Start.
Und ‚Peng‘. Nein, das wäre übertrieben. ‚Pfffff‘, nein auch nicht, nicht mal ein ‚Plupp‘ war zu hören. Meine Schwimmbrille fiel mir einfach aus dem Gesicht. Der Steg zwischen den Gläsern war gebrochen, ein wohl bekanntes Problem bei diesem Modell.
Ohne Brille die 4 Kilometer zu schwimmen, darauf hatte ich keine Lust. Also zurück zum Ufer. In meinem Rücken der Startschuss. Ich raus aus dem Wasser und zur Anmeldung. Dort, das hatte ich morgens mitbekommen, gab es Schwimmbrillen. Etwas überrascht begannen die beiden Helfer die Brillen zu suchen und fanden zum Glück eine. „12 Euro, bitte“ hieß es dann. Dumm war nur, ich hatte kein Geld unter dem Neo. Startnummer genannt und ab ins Wasser.
Die Brille war eine Speedo, mit klarem Glas ohne Sonnenschutz, bei der man erstmal das lange Gummiband fixieren musste. Ich nahm mir nicht die Zeit und knotete den Gummi direkt zusammen. Ich hatte nicht die Zeit, die Brille fein zu justieren.
Mit einer gefühlten halben Ewigkeit Verspätung (im Nachgang sah ich, es waren (knapp 3 Minuten) , machte ich mich auf die Jagd nach dem Feld.
Nun hatte ich das Ziel ausgegeben, schneller als in Roth 2010 zu schwimmen. Bei dieser Ansage hatte ich einige Punkte nicht beachtet. Roth im Kanal sind echte 3,8 Kilometer, beim 3S zeigte meine GPS-Uhr im Nachgang 4,4 Kilometer an. Des Weiteren gab es einen Landgang. Das Wort „Gang“ ist hier völlig richtig eingesetzt. Die Zeit wurde beim Ankommen per Chip gemessen und dann sortierte man sich in eine Schlange auf dem Steg ein, um via Einzelstart ins Wasser geschickt zu werden. Das schmeckte mir gar nicht …
Egal, keine Ausreden. Selbst meine handgestoppte Nettozeit mit 1:28 lag deutlich über meinem Plan. Und trotz der verspäteten Startzeit ist meine Bruttozeit (!) auf dem Hinweg schneller als die Zeit des Rückweges gewesen.
Zum Schwimmen selbst: Es hat Spaß gemacht. Ich könnte auch nicht sagen, dass es zu warm war, obwohl ich ganz schön im Neo geschwitzt habe. Bei einer langen Strecke schweifen die Gedanken automatisch ab, ich ertappte mich des Öfteren, dass ich ganz woanders war. Der Körper lief quasi im Auto-Mode und er war offenbar nicht auf V-Max eingestellt.
Alles zusammengenommen hat letztendlich dazu geführt, dass ich mein Ziel deutlich verfehlt habe. Die 5€ gehen die Tage in unsere Aktion Spenden4Kinder. Und 2016 werde ich wiederkommen.
Bildquelle: (c) dastridream.de
Eigentlich Schade, mit der Brille hatte ich leider auch schon gehört, Mittelsteg usw.
Ich denke ohne diesem Zwischenfall wäre es bestimmt besser gelaufen, weil du dich innerlich bestimmt auch darüber geärgert hast!
Schön das wir jetzt alle drei eie Brille von diesem Hersteller nutzen und mit diesem Beigeschmack hoffentlich umgehen können.
Frage: Wie hast du denn eigentlich die neue Brille bezahlt ohne Geldbörse?
Noch gar nicht …. per Mail eine Bankverbindung angefragt ….
😉
Das ist ja nicht so schön. Mit der Schwimmbrille hatte ich ja auch letzten Monat so meine Probleme. Aber mit der Zoggs Predator Flex Reactor – Limited Edition bin ich sehr zufrieden.
Bis der Steg reißt …
… 🙂