Der Juni hat es in diesem Jahr so richtig in sich. Ein Rekord nach dem anderen purzelt. Da wäre zunächst der für das Wochenende angekündigte Hitzerekord in Deutschland. Top! Genauso wichtig: Die Gewichtsrekorde. Ich denke mal, wir sind seit Jahren zu Beginn einer Wettkampfsaison nicht mehr so …. schwer … gewesen. Rekord! Ein bisschen weniger dürfte es bei uns allen wohl sein.
Apropos weniger: Die Motivation ist deutlich weniger im Team. Ich kann man mich kaum an ein Jahr erinnern, wo wir alle so wenig motiviert waren, gleichgültig ob Training oder Wettkampf. Wir sind auf dem besten Wege 2023 da zu landen, wo wir 2013 angefangen haben. Weniger (gemeinsame) Wettkämpfe, weniger Trainingskilometer, weniger Spaß.
Durch Svon’s Absage aller Wettkämpfe habe ich auch weniger. Weniger Lust dieses Jahr überhaupt was zu machen. Es gab ein paar für halbgare Ausreden durchaus geeignete Anlässe, die mich mein Training Richtung Null haben fahren lassen. Aber, ganz ehrlich, das sind vielleicht 10%. Bei den restlichen 90% hat sich der innere Schweinehund durchgesetzt. Wir sprachen Ende April drüber. Und wenn ich mir die Saison Trainingskilometer anschaue, dann sind auch dort weniger zu finden.
Also Füße und hoch und nichts tun? Ich habe lange mit mir gerungen, einfach alles abzusagen. Das 4 Kilometer Langstreckenschwimmen am 26. Mai fiel bereits dem Vatertag zum Opfer.
Aber ich habe mich letztes Wochenende entschieden, beim Rothhsee Triathlon am Sonntag teilzunehmen. Zu 90% werde ich Sonntag früh ins Auto steigen und nach Roth fahren. Morgens um 4 sollten die Straßen noch leer sein. Die Anreise selbst ist also kein Problem.
Der Start für meine Startgruppe ist 09:30 Uhr. Auf Grund der zu erwarteten Temperaturen würde ich aber lieber um 7 starten. Die Strecke am Rothsee ist recht anspruchsvoll, ich rechne dieses Jahr mit einer Zeit um die 03:30 Stunden. Damit sollte ich zumindest nicht letzter werden, darauf habe ich keine Lust trotz Trainingsrückstand und Gewicht.
Während es sonst um den Kampf um Zeiten geht, konzentriere ich mich dieses Jahr aufs ankommen. Ich werde auf meine Werte achten und in mich hineinhören. Nicht übertreiben heißt die Devise. Und ja, im Hinterkopf muß ich auf Grund der Hitze immer ein bewusstes DNF haben. Sollte es mir nach dem Schwimmen schwindlig sein, werde ich das Rennen beenden. Die Kraft fehlt nach dem Radfahren? Rennen beenden. Das schöne an der Laufstrecke? Zwei Runden, das bedeutet ich kann nach der Hälfte aufhören.
Okay, das hört sich wenig nach Wettkampfmodus an. Aber zum einen geht es morgen tatsächlich um überhaupt nichts, zum anderen ist die Gesundheit einfach das wichtigste. Ich habe nicht vor, auszusteigen. Ich zeige an dieser Stelle lediglich auf, dass ich weiß, was ich tue und mich mitnichten überschätze. Ich glaube, die Einschätzung ist wichtig, um sich nicht zu überschätzen und das Event gesund und mit Spaß zu überstehen. Ich erwarte also keine Gratulationen morgen hinsichtlich der Zeit, höchstens hinsichtlich eines gesundem Ankommens.
Bildquelle: (c) dastridream.de
Also gesund ankommen