Kung Fu – Der Versuch im Winter was anderes auszuprobieren!

Meine Kinder machen jetzt schon seit ca. 6 Jahren Judo in der Sport Schule “Xin Wu Dao Men” in der Malteserstr. 120 in Berlin-Lankwitz. Die Kinder sind sehr energisch und mit viel Spaß und Elan bei ihren Judoeinheiten. Durch das Feingefühl und das Fachwissen des Trainers Michael haben Sie schon an einigen Judowettkämpfen und Gürtelprüfungen erfolgreich teilgenommen. Vorführungen an Festen wie “Tag der offenen Tür” wurden gemeistert. Bei der Professionalität in dieser Sportschule dachte ich dass ich es vielleicht auch mal versuchen sollte. Doch Judo war für mich, so dachte ich, nicht das optimalste.

Beim letzten Fest gab es eine Verlosung und ich hatte nichts Besseres vor, meinen Namen auf einen Zettel zu schreiben. Kurz um, ich gewann eine kostenlose Mitgliedschaft für 2 Monate einer Kampfsportart meiner Wahl.
Kung-Fu hörte sich gut an, besonders sollte es am Dienstag immer den etwas “Älteren” zu Gute kommen. Mit meinen fast 40 ist das optimal, so dachte ich! Beim zuschauen sprach mich Kung Fu sehr an, also meldete ich mich an.

Kung Fu hat den Ursprung aus mehreren asiatischen Kampfsportarten und wurde vor ca. 1.500 Jahren von den Mönchen eines Shaolin-Klosters entwickelt. Fünf Elemente spielen im Kung Fu eine große Rolle. Ein Stock symbolisiert das Holz, ein Speer das Feuer, die Faust die Erde, ein Säbel das Metall und ein Schwert symbolisiert das Wasser. Kung Fu bezieht sich nicht nur auf eine spezielle Kampfkunst. Die Übersetzung des chinesischen Namens heißt so viel wie “harte Arbeit”. Zum Erlernen der Fertigkeiten des Kung Fu bedarf es Zeit, Mühe und Kraft. Das traditionelle Training ist streng und anspruchsvoll, es wird vom Kung-Fu-Schüler Geduld, Ausdauer, Disziplin und ein starker Wille erwartet.

Beim ersten Trainingstag stellte sich André, der Trainer, vor und sprach von Rollen und Fallübungen. Diese sind Grundlage der Sportart, da “Richtiges” Fallen und wegrollen Bestandteil der Ausbildung für Neulinge ist und mit das erste ist, was geübt wird. Das eigentliche Kämpfen hat bei Anfängern noch gar keine Bedeutung. Das Fallen, so der Trainer, ist so zu deuten das man größeren Schaden in Notsituationen abwenden kann d.h. Prellungen und Verstauchungen sind noch akzeptabel aber Brüche sind zu vermeiden und die Kampffähigkeit muss erhalten bleiben! Beim Training auf der Matte sind auch Prellungen und Stauchungen nicht akzeptabel, da ja hier das korrekte Fallen geübt wird. Xin Wu Dao 2

Nach ca. 30 Minuten Aufwärmen war ich das erste Mal komplett durch… der Schweiß floss und die Kondition war so gut wie am Ende. Ich dachte nach mehreren Triathlonwettkämpfen sogar auf der Mitteldistanz, Radausfahrten von 140km und einen Halbmarathon gelaufen, da sollte die Kondition halbwegs okay sein, doch denkste – weit verfehlt.

Schnell wurde ich mit den “Rollen” an meine Grenzen geführt, so dass ich eine kurze Pause benötigte. Rollen und Drehungen konnte ich schon seit meiner Kindheit nicht ertragen, da mir sofort schwindlig wurde und vereinzelt auch sehr schlecht. Das weckte meinen ersten Zweifel am Kung Fu teilzunehmen.

Bei den nächsten Trainingseinheiten trainierten wir wieder verschiedene Abrolltechniken und schon nach kurzer Zeit wurde in mir das Schwindelgefühl ausgelöst und in Verbindung mit den Fallübungen grenzte ich sehr schnell an mein Limit. Fallübungen, so erklärte mir der Trainer, sind auch bei Rad, und Laufsportarten eine tolle Sache um genau zu wissen wie im Fall eines Sturzes zu Handeln ist, eine Automatisierung soll sich einstellen.

Nach dem “Drehwurm” bedingt durch die Rollen wurden noch einige Abwehrübungen geprobt. Diese sollen im Fall eines Angriffs den Gegner nicht zum Ziel kommen lassen. Diese wurden im Stand und auch in der gebückten Haltung durchgeführt. Kratzer, Schürfwunden und blaue Flecke gab es bei dieser Übung gratis dazu. Gleichgewichtsübungen für die Ballance trainierten wir im Stand und im Liegestütz. Beim Auslaufen zum Abschluss der Trainingseinheit, hatte ich das Pech umzuknicken.

Des lädierte Bein und die Angst vor den Rollen bestätigten meinen Entschluss das Training aufzugeben. Respekt, dem Trainer und der wirklich guten Kampfschule, ich habe mich wirklich gut aufgehoben gefühlt, alles wurde mir super erklärt und ich wurde als Neuling auch bestens an die ” Hand” genommen. Doch ich habe mit diesem Entschluss die für mich richtige Entscheidung getroffen und Euch wahrscheinlich dreckige Matten erspart den der nächste Drehwurm ausgelöst hätte 😉 !

Bilanz: Super Sportart, um aus den normalen Triathlon-Trainingsplan zu kommen, man wird konditionell extrem gefordert was mit dem Intervalltraining gleich kommt. Die Reaktion und die Fallübungen kommen unserer Sportart auch sehr zu Gute.
Dieser Sport macht viel Spaß und ist nur zu Empfehlen, sofern man Schwindelfrei ist. Die Sportschule ist sehr freundlich und die Trainer wissen von was sie sprechen, man fühlt sich wie in einer großen Familie!

Danke dem ganzen Team und Mitgliedern für das Schnuppertraining.

Bildquelle: mit Genehmigung von M. Nelson © Xin Wu Dao Men

3 Kommentare

  1. *Schmunzel*
    Und ich dachte, Triathleten sind die härtesten Kerle der Welt. Ach Moment, nein, es sind ja die Eisenmänner (Ironmen), die die härtesten Kerle der Welt sind. Liegt wohl daran, dass es bei Dir bis jetzt nur zur Mitteldistanz gereicht hat, oder?
    Na, da wissen wir jetzt, woran wir 2016 arbeiten müssen …

    dvon
  2. Da hast du recht, da kann ich dir NOCH nicht das Wasser reichen! Falls ich die erste Langdistanz antrete, lass ich es dich wissen…. denn auf der Strecke wirst du mich nicht sehen. 🙂 . Ich warte dann im Ziel auf dich, wie es sich gehört. “Kampansage 2016”

    Nein, “Spaß beiseite”, großen Respekt eine Langdistanz zu finishen, da habe ich gefälligst die Klappe zu halten, Entscheidung wird es nach dem OEM geben.

    avon

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