Challenge4all – Das war wohl nichts

Auf twitter hatte ich Euch schon informiert und eigentlich ist alles gesagt. Den diesjährigen Wettkampf in Roth kann man eigentlich nur abhaken. Selbst eine Finisher-Medaille habe ich dieses Jahr nicht nach Hause gebracht.

Eigentlich fing alles ganz gut an. Am Freitag ganz entspannt angereist und das erste Mal bereits am Freitagabend Bike check-in. Sehr angenehm, denn am Samstagmorgen gab es eine lange Schlange vor der Wechselzone. Also alles richtiggemacht.

Dann das Einschwimmen. Ich schwamm mich ca. 15 ein und war letztens im Freibad beim Training richtig schnell unterwegs. Also Vollgas und zumindest als erster aus dem Wasser war klar angepeilt. Und als ich gerade aus dem Wasser kam, wer steht da plötzlich am Beckenrand? Jan Frodeno. Selfie gemacht (Danke Jan für eins von 20.000 am Tag).

Klar, habe ich mich gefreut. Aber was mich weniger gefreut hat, war sein Blick von oben nach unten, den er über ich mich schweifen ließ. Ich konnte seine Gedanken förmlich sehen: „Der Schwabbel will hier in Roth starten?“ Er hat mir für Sonntag noch alles Gute gewünscht, er dachte, ich starte bei der Challenge am nächsten Tag. Na jedenfalls wird mich der was-für-ein-Schwabbel-Blick im nächsten Jahr motivieren, die Pfunde purzeln zu lassen …

Damit hatte es sich dann auch schon mit den positiven Erlebnissen.

Schwimmstart Punkt 9 Uhr. Und als Dritter aus dem Wasser. Mich hat weniger der Platz gewurmt, als vielmehr, dass sich das Schwimmen selbst nicht schnell angefühlt hat. Auf meiner Bahn war einer schneller unterwegs als ich, den hätte ich eigentlich kriegen müssen. Mit einer 03:26 bin ich absolut nicht zufrieden. Das habe ich im Freibad schneller hinbekommen.

Auf dem Weg IN die Wechselzone einen Platz gut gemacht, IN der Wechselzone dann einige Plätze verloren. Lahm wie eine Schnecke. Das Mädel neben mir zog sich Laufschuhe an. Hey, Du musst erst Rad fahren, wollte ich ihr sagen, bis mir einfiel, sie wird mit den Laufschuhen auch Rad fahren und ist bei T2 dann schneller. Warum zum Teufel mache ich mir darüber Gedanken, habe ich mich gefragt. Zeit verloren, weil ich mich nicht zu 100% auf mich selbst fokussiert habe.

Mit Wut im Bauch dann auf die Radstrecke. Ich war mittlerweile auf Platz 7 oder 8 und arbeitete mich bis auf Platz 4 vor. Trotzdem laut Tacho nur einen 32er Schnitt auf 10 Kilometer. Da fehlen eindeutig die Trainingskilometer.

Zweiter Wechsel dann ganz okay und rauf auf die Laufstrecke. Doch irgendwer schien mir Bleiplatten in die Schuhe gelegt zu haben. Es ging gar nichts auf dem ersten Kilometer. Die folgenden 1,5 Kilometer waren besser, dennoch wurde ich in Summe von 2 Läufern überholt. Meilenweit weg von den Sub 5 min/km die ich mir vorgenommen hatte, kam ich dann als 6. oder 7. ins Ziel und wurde durch den zweiten Lauf dann bis auf Rang 14 durchgereicht. Mit einer Zeit von 39 Minuten ist das aber auch nicht verwunderlich.

Nett am Zieleinlauf war dieses Jahr, dass man eine Rampe auf die Bühne gebaut hatte und man direkt auf der Bühne finishte. Weniger schön: Es waren heuer kaum Zuschauer da, ich war – ja man könnte fast schon sagen – entsetzt über die wenigen Zuschauer, die im Ziel standen.

Egal. Shirt geholt und dann durch Zufall gesehen, dass einige Athleten in die Wechselzone gingen. Cool, dachte ich, die lassen schon auschecken. Ich fand es ein wenig eigenartig währende der Wettkämpfe die Räder rauszugeben, aber was soll’s, dachte ich, die haben halt dieses Jahr einiges umgestellt. Rad geschnappt und ab zum Ausgang.

Ich kam genau bis auf EINEN Meter an den Ausgang, dann wurde ich von einem Kampfrichter gestoppt. Ich erspare Euch den Wortwechsel, und ja ich war im Unrecht, und ja es war wohl ein Missverständnis, dass ich dachte das Rad holen zu dürfen. Alles richtig.

ABER: Es war viel gefährlicher für die anderen Athleten, dass ich mein Rad dann wieder quer durch die ganze Wechselzone schieben musste, um es an seinen Platz zu stellen. Aber meine Startnummer zu prüfen und mich mit einer Verwarnung gehen zu lassen, passt halt nicht in die typisch deutsche Gründlichkeit.

Ich beschloss zum Rothsee zu fahren und dann eben am Nachmittag wieder zu kommen, um das Rad zu holen. Am Rothsee war es entspannend. Auf dem Programm stand swim & sleep sowie ein Schnitzel mit Pommes. Gegen halb drei zurück nach Roth, um mein Rad abzuholen. Und da begegnete ich der nächsten typisch deutschen Gründlichkeit.

Geraderüber vom Wettkampfgelände ist ein großer Parkplatz. Da hing ein riesiges Plakat: „Kaufland welcomes all triathletes“. Und es schien wie jedes Jahr eine unausgesprochene Vereinbarung, dass die Sportler dort parken durften.

Nicht dieses Jahr. Dieses Jahr schickte man die Abzocker von fairparken.com (Was für ein Firmenname für eine Abzockerbude!) auf den Parkplatz, und jeder der keine oder eine abgelaufene Parkscheibe hatte, wurde mit 19 Euro (!) zur Kasse gebeten. Ja, die Abzocker sind im Recht. Und ja, es standen Schilder, man darf maximal 2 Stunden mit Parkscheibe während des Einkaufs parken (steht so auch bei fast jedem anderen Supermarktparkplatz). Aber hey, wenn man internationale Sportler zu Besuch hat, es draußen über 30 Grad sind, der Parkplatz sonst fast leer ist – dann ist und bleibt es eine ABZOCKE. Gut, ich war nicht davon betroffen, aber ich finde, hier man total überzogen.

Das war dann auch fast schon das Ende vom Ausflug. Ich tingelte noch über die Messe und freute mich, Chrissie nicht getroffen zu haben, weil ich mein Smartphone im Auto vergessen hatte. Kaum war ich dann im Auto und auf dem Heimweg, gab es auch schon einen richtigen Wolkenbruch mit Temperatursturz von 15 Grad.

2017 war für mich also kein wirkliches Highlight in Roth, aber die Motivation für 2018 ist nun stärker denn je.

Bildquelle: (c) dastridream.de

 

 

 

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