Der erste richtige Tag auf dem Rad.
Nach unserer gestrigen Ankunft und dem Aufbau der Räder sowie dem Test der Einstellung ging heute endlich aufs Rad.
Bedingt durch unsere Krankheitsausfälle wollten wir es heute etwas ruhiger angehen lassen. Deshalb entschieden wir uns zunächst nach Norden aufzubrechen und die steilen Berge an der Westküste links liegen zu lassen.
Kaum saßen wir auf dem Rad begegnete uns ein alter Freund: der Wind. Svon, der das erste Mal auf Fuerteventura ist, verstand nun sehr gut, warum wird den Wind immer als große Herausforderung bezeichnet haben.
Der Wind und die Meeresluft sorgten zusammen mit der Sonne dafür, dass meine Nase den ganzen Tag über frei war. Ein gutes Omen für mich.
Zuerst ging es von unserer Unterkunft nach Nordwesten Richtung Antigua. Wir bogen ab nach Triquivijate und hatten so bereits über 10 Kilometer auf dem Tacho, als der erste wirkliche Anstieg kam. Avon und ich waren überrascht, dass einige Straßen, die vor zwei Jahren in wirklich schlechtem Zustand waren, in der Zwischenzeit neu asphaltiert worden sind. Gute Arbeit.
Zurück zur Tour. Wir entschieden uns heute zunächst bis nach La Olivia zu fahren. Unterwegs trafen wir eine Gruppe von Radfahrern, die alle schlank und superfit aussahen. Doch irgendwie schien die Gruppe ZU schlank zu sein, dann bergab überholten wir sie spielend und fuhren bis La Oliva einen ordentlichen Vorsprung heraus.
La Olivia – Ortseingangsschild. Ich sagte zu Svon, er solle stoppen, damit ich ihn fotografieren konnte. Nun hat er auch ein eigenes La Olivia Ortseingangsschildfoto.
Der obligatorische Blick in die Kirche war heute nur sehr kurz, da gerade ein Gottesdienst abgehalten wurde.
Unsere erste längere Pause machten wir bei strahlendem Sonnenschein unter blauem Himmel an einem kleinen Imbiss in der Nähe der Kirche.
Im Abschluss ging es zurück. Nun hatten wir Rückenwind und die Fahrt verluef trotz der Anstiege recht angenehm. Wir fuhren nicht auf direktem Weg nach Hause. Wir machten einen kurzen Abstecher nach Los Molinos zum Strand, ans Wasser. Wir hatten Glück und bekamen einen tollen Tisch beim Imbiss, direkt in der Sonne und mit Meerblick.
Die Westküste bietet immer wieder tolle Ausblicke. So auch heute. Wir hatten wirklich hohe Wellen, die an die Felsen rauschten und bis zu 20 Metern in die Höhe spritzen. Svon und ich aßen ein Omelett mit Kartoffeln, Avon bestellte sich ein Rührei mit Garnelen und Tomaten. Nach einer knappen Stunde Aufenthalt machten wir uns auf dem Heimweg.
Es lagen noch 20 Kilometer vor uns. Es gab einen letzten Anstieg und dann konnten wir mit traumhaften Rückenwind Richtung Unterkunft segeln. Einen kurzen Zwischenstopp legten wir in Antigua ein, um Svon das Museum mit der restaurierten Mühle zu zeigen.
Ein zweiter kurzer Zwischenstopp galt dem Bäcker. Hier zeigten wir Svon die leckeren Kuchen und Törtche. Es ist halt wirklich der beste Bäcker auf Fuerteventura. Da die Jungs nichts Essen wollten, setzten wir uns wieder auf die Räder und rollten nach Hause.
In Summe war es eine herrliche Tour. Wir waren fast vier Stunden unterwegs und sind etwas über 90 Kilometer gefahren. Die Wahl unserer Strecke stellte sich im Nachhinein als genau richtig heraus. Zwar waren einige Anstiege zu bewältigen, aber nicht die steilen Anstiege der Westküste. Auch der Wind meinte es relativ gut mit uns, so dass die Tour heute anstrengend, aber nicht herausfordernd war.
Jetzt heißt es duschen, den Tag ausklingen und uns überraschen lassen, wie heftig der Muskelkater morgen früh sein wird.
Bildquelle: (c) dastridream.de