Sport vs. Zigarette

……..wer dieses Duell gewonnen hat, könnt Ihr nun lesen. Aber ist eigentlich schon klar, oder?

In meinem Leben ist bis zum heutigen Tage auch nicht alles bestens gelaufen. Als ich in meiner frühsten Kindheit das Radfahren entdeckt hatte und dies bis zum 17. Lebensjahr bis zum Triathlon ausbaute, kam irgendwann später die Phase der Schwäche. Ich unterlag einer Sucht, dem Rauchen. Anfangs versuchte ich noch mit diesem Laster parallel meinen Sport weiter auszuüben. Doch das war einfach nicht mehr möglich. Leistungseinbruch und null Kondition waren die Folge, dass Laufen auf einer Distanz ab 2 km war nicht mehr zu realisieren. Ich musste einsehen dass die Sucht viel stärker war, als ich dachte und ich das Laster nicht so einfach wieder los werden konnte. Irgendwie war es ja auch cool. Dazu kann ich aus heutiger Sicht, nur einen Satz gebrauchen: “Ich war ein Blödmann”!

Diese Sucht begleitete mich für einige Jahre und der Sport wurde komplett an den Nagel gehängt. Mein Konsum hatte sich im Laufe der Jahre, auf bis zu 30 Zigaretten täglich gesteigert. Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf meine Familie und den Beruf, sogar mit Weiterbildung in der Abendschule. Verbunden mit viel Stress redete ich mir ein, nie den richtigen Zeitpunkt zum “Aufhören” zu finden. Ich fühlte mich mit dem Laster auch gar nicht so schlecht und eingeschränkt, schließlich bewegte ich mich ja kaum noch. Gegenüber anderen Personen verteidigte ich sogar das Rauchen, typisches Suchtverhalten.

Meine Frau hatte sich dieses Laster abgewöhnt als wir wussten, dass wir Eltern werden würden. Sie schaffte das ohne weitere Probleme, zumindest ließ sie sich nichts anmerken. Man war Sie stark. Nur ich dachte, dass man damit immer noch aufhören könne, wieder typisches Suchtverhalten. Die Jahre zogen ins Land und ich unternahm nicht einmal den Versuch das Rauchen aufzugeben.

Eines Tages kam es plötzlich zu einer Situation, mit der ich nicht gerechnet hatte. Fieber Schwindelgefühl und kurz vor dem Bewußtseinsverlust. Meine Frau alarmierte die Rettungskräfte, ich kann mich nur noch an Einzelheiten erinnern. Arzt, Krankenwagen, Erste Hilfe und OP, es ging alles so schnell. Ein Abszess ist geplatzt -Blutvergiftung- das sah irgendwie nicht gut aus, kurz um: es war verdammt knapp!
Kurze Rede keinen Sinn, als ich erwachte und mir gesagt wurde, dass alles wieder gut werden würde nutzte ich diese Aufmunterung um die Sucht zu eliminieren. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits 3 Tage ohne Glimmstängel geschafft. Na gut, war keine große Sache habe ja im OP und im Bett gelegen und die Wachphasen waren auch nicht gerade lang. Nach einer Vergiftung sind die ersten Tagen nur noch schemenhaft im Gedächtnis, man fühlt sich als stände man neben sich. Nach 7 Tagen war ich schon wieder recht fit, zumindest im Kopf, und hatte mich mit dem ersten Erfolg “die erste Woche” angefreundet.

Woche:7, immer noch Nichtraucher und das Gute ich fühlte mich nicht schlecht, keine Entzugserscheinungen, nichts. Ich fragte mich, warum man immer erst an der Klippe des Lebens stehen muss, um eine so wichtige Entscheidung zu treffen. Ich war 13 Wochen krankgeschrieben und die Wunde der Notoperation war immer noch nicht ganz verheilt. Da kann man sich ungefähr vorstellen was das für eine Operation gewesen ist und das es auch anders hätte “Enden” können. Gott sei Dank, dass meine Frau sämtliche Symptome richtig deutete und Hilfe holte.

Ich habe bis zum heutigen Tage kein Verlangen mehr nach Zigaretten und treibe wieder aktiv Sport. Seit über viereinhalb Jahren bin ich schon Nichtraucher und Stolz auf diese Leistung. Ich bewege mich fast täglich und laufe pro Trainingseinheit kaum noch unter 10 km. Daran war vor 5 Jahren nicht einmal im Traum zu denken.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass mir das Aufhören mit dem Rauchen nicht besonders schwer gefallen ist. Gut, in der Anfangsphase hat man Gedanklich ein paar Mal darüber nachgedacht, doch Schweißausbrüche und andere Entzugserscheinungen blieben bei mir zum Glück aus. Sehr hilfreich war das Nichtraucherschutzgesetz, was das Rauchen in Restaurants und öffentlichen Gebäuden verbietet, so wurden auf gesetzlicher Ebene die Berührungspunkte reduziert.

Mein Fazit ist, es gibt nie den richtigen Zeitpunkt zum “Aufhören”. Man muss es wollen und stark sein. Die Belohnung folgt, nicht unbedingt kurz nach dem aufhören, aber nach und nach. Man gewinnt ein besseres Leben zurück. Wer behauptet, dass es sich sofort bemerkbar macht und nun als Nichtraucher die Treppen ohne Probleme bis in das oberste Stockwerk laufen könne, der lügt. Bei mir hat es ca. 2 Jahre gedauert bis der Körper sich komplett umgewöhnt hatte. Es war wieder genügend Luft in den Lungen und mein Körpergewicht hatte sich eingestellt, zwar bis heute zu viel, aber schlank war ich ja noch nie. Gesundheitlich hat es sich auch bemerkbar gemacht, zum Beispiel mit dem Husten und auch mit Erkältungskrankheiten, diese sind seit dem ich Nichtraucher bin, fast gar nicht mehr aufgetreten! Okay hängt vielleicht auch mit dem Sport zusammen.
Trotz meiner, wirklich NICHT Vorbildlichen Vergangenheit, habe ich mit energischem Training viele Wettkämpfe, einen Halbmarathon und eine Mitteldistanz im Triathlon gefinisht. Die Zielzeiten empfand ich, für meine Verhältnisse, sehr akzeptabel. Dazu in meinen Artikel “2014 avon Rückblick” mehr. Das eingesparte Geld kommt jetzt meiner Familie, dem Sport oder Spenden4Kinder vom DAS TriDream zu Gute.

Für alle die es auch schon ewig vorhaben etwas gesünder zu Leben, es aber nicht so einfach haben wie ich, können sich hier ein paar Inspirationen holen. Diese Tipps entstanden aus Selbsterfahrung meinerseits, von Familie und Freunden und Ratschlägen von Ärzten und aus Broschüren.
Sport als Mittel gegen die Tabak-Sucht, Schluss mit dem Rauchen und mehr Sport! Das ist einer der häufigsten Vorsätze zum Jahreswechsel. Laut einer Studie erleichtert Sport den Abschied von der Zigarette. Seit vielen Jahren will man mit dem Rauchen aufhören und mehr Sport machen. Und nie klappt es. Zu wenig Zeit, Keine Lust und zu viel Stress. Eine Studie zeigte, dass Sport vom ständigen Drang nach dem Glimmstängel ablenkt und den Abschied vom Rauchen erleichtert.
Wer also aufhören möchte, sollte zusätzlich Sport treiben. Durch Sport wurden “frische Nichtraucher” seltener rückfällig. Das Verlangen nach einer Zigarette wird durch sportliche Aktivität deutlich reduziert. Das Training wird die Atemleistung verbessern, die bei Rauchern oft geschwächt ist. Positiver Nebeneffekt ist auch, durch das zusätzliche Sportprogramm wird verhindert, dass Ex-Raucher an Gewicht zunehmen. Besonders effektiv sind Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren und Joggen.
Hole dir Tipps vom Arzt, Apotheker, Familie und Freunden, im Internet oder Flyer wie z.B. von der DRK.

Rauchen 2

Einige Tipps zur Raucherentwöhnung:
A. Bestimme einen Zeitpunkt – am leichtesten ist es, von einem Tag auf den anderen aufzuhören. Wähle einen Tag innerhalb der nächsten zwei Wochen.
B. Beschäftige dich, um sich abzulenken und nicht an das Rauchen zu denken! Verbanne Aschenbecher, Feuerzeuge und Tabak!
C. Trinke möglichst viel, halte stets ein Glas Wasser bereit und trinke Schlückchen weise davon.
D. Belohne Dich mit dem eingesparten Geld.
E. Bewege dich mehr, treibe Sport! Körperliche Aktivität entspannt, hebt die Stimmung, ist gesund, lenkt ab und beugt leichten Gewichtszunahmen vor!
F. Achte auf gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse – überkommt Dich der Heißhunger auf Süßes, greife zu Kaugummis.
G. Vermeide Situationen, die Du mit dem Rauchen verbindest! Trinke statt Kaffee z.B. lieber eine Tasse Tee und vermeide Räume, in denen geraucht wird!
H. Überkommt Dich das Verlangen, wende Dich bewusst anderem zu! Es bringt nichts, sich vorzustellen wie schön es wäre nach eine Zigarette zu greifen, das Du eigentlich nicht mehr machen willst!
I. Richte die Gedanken also lieber auf etwas Schönes. Verlangensattacken dauern nur kurz an und gehen vorbei!
J. Akzeptiere Entzugserscheinungen denn dein Körper signalisiert dir damit, dass er auf dem besten Wege ist, sich von den Belastungen des Rauchens zu erholen und selbst zu reinigen! Freue dich darüber! Außerdem verschwinden diese Begleiterscheinungen bereits nach kurzer Zeit.
K. Bleibe standhaft! Weder eine gute noch eine schlechte Nachricht oder Laune erlaubt es dir, “nur die eine Zigarette” zu rauchen – die eine gibt es nicht, du wirst bald noch “eine” wollen und noch eine.
L. Genieße jeden Tag im vollen Bewusstsein, dass sie frei sind und Zigaretten nicht mehr nötig haben! Jeder Tag tut deiner Gesundheit, Mitmenschen und dem Geldbeutel gut – Sei stolz auf dich.

Bildquelle: © dastridream.de

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