Tag 118 / -210: Geht es Ihnen gut?

Eine lange Liste von möglichen Überschriften ging mir auf meiner heutigen Laufrunde durch den Kopf. Kurz vor dem Ende meiner Runde, am Ziel meines Graf X-Ten Run, dessen Ziellinie man nach 2 1/2 Jahren immer noch sehen kann, machte ich eine kurze Dehnpause. Bis dahin hatte ich 15 Kilometer zurückgelegt, in einer für diesen Zeitpunkt der Saison gar nicht so schlechten Zeit. Dann kam eine Frau, so meine Alterskategorie, auf einem Rad vorbei, bremste und fragte mich besorgt „Geht es Ihnen gut?“.

Kommt nicht oft vor, aber ich war sprachlos. Ehrlich, was soll man darauf antworten? Das einzige, was mir einfiel war: „Alles okay, bin fertig.“ Nun nahm die Dame das zum Anlass, noch besorgter drein zu schauen. Das alles okay ignorierend, meinte sie ich sei fix und fertig (in der Bedeutung von k.o., nicht fertig mit dem Training) und sagte noch besorgter: „Sind sie vielleicht zu schnell gejoggt?“ OMG. Ich laufe, ich jogge nicht! Ich wiederholte nur alles okay und sie radelte zum Glück weiter.

Aber was sagt mir das? Ich bin zu alt für diesen Sch…. Sagte zumindest Roger Murtaugh, alias Danny Glover in den Lethal Weapon Filmen, nur um anschließend wieder aufzustehen und weiter zu machen. So halte ich es auch. Einfach weiter machen. Denn viel Zeit bleibt nicht mehr bis Roth, 210 Tage um genau zu sein.

Svon und Avon sind noch nicht zurück im Training. Das ist im Moment noch akzeptabel. Svon Schwimmstrecke fordert aber spätestens ab Februar ein wohldosiertes Training und Avon sollte um diese Zeit auch einsteigen. Aber ich denke, das bekommen sie hin. Bei mir ist das anders, schließlich habe ich den härtesten Part der Staffel. 42 Kilometer Laufen und keine Chance, es mal rollen zu lassen. Start womöglich in der Gluthitze des frühen Nachmittags mit Leuten um mich herum, die mich in Grund und Boden laufen. Wasser nur sporadisch an den Verpflegungspunkten und zwei Teamkollegen, die Wunder erwarten. Insofern ist es nur folgerichtig, wieder mit dem Laufen anzufangen. Und im Moment läuft es gar nicht schlecht. Donnerstag 8 Kilometer und heute 17, beide in einem vernünftigen Kilometerschnitt, der Hoffnung macht. Dranbleiben heißt die Devise und versuchen, auch nach außen hin fitter auszusehen. Denn, ich brauche keine zweites Mal die besorgte Frage: Geht es Ihnen gut?

Bildquelle: (c) dastridream.de

 

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