Trainingslager par excellence

Angenehme 18 bis 23 Grad, ganzjährig Sonne satt, bis auf ein paar wenige Regentage im Jahr. Gute Straßen mit überschaubarem Autoverkehr – so sieht der Traum vom perfekten Radtrainingslager aus.

Für mich ist dieser Traum gleichzusetzen mit der kanarischen Insel Fuerteventura. Gerade in den trüben deutschen Monaten November bis Februar findet man hier ideale Bedingungen zum Radfahren.

Urlauber kennen für die karge Insel erfahrungsgemäß nur „Top“ oder „Flop“. Wenn man sich nur in den Hotelhochburgen im Süden der Insel herumtreibt mag die Insel ein Flop sein, obwohl gerade dort von Costa Calma bis Jandia der 25km Traumstrand der Insel zu finden ist.

Um die Insel für Radfahrer mit dem Prädikat „Top“ versehen zu können, gibt es ein paar einfache Regeln, die man kennen sollte:

  1. Die wichtigste Nord-Süd Autostraße der Insel ist die FV-2, die gilt es zu meiden
  2. Kein Hotel südlicher als Costa Calma, da es z.B. in Jandia kaum Straßenalternativen gibt
  3. Optimal ist eine (Privat-) Unterkunft in der Mitte der Insel z.B. in Antigua, da es viele Radvarianten gibt
  4. Pauschalreisen in der Nähe des Flughafens (Caleta de Fuste)  sind zwar von der Unterkunft her nicht so toll, aber preiswert und günstig gelegen

Ob man sein eigenes Rad mitnimmt (mein Favorit) oder sich ein Rennrad vor Ort mietet, bleibt einem persönlich überlassen.  Bei einer Woche Trainingslager ist es preislich in etwa gleich.  Es gibt auf der Insel auch zwei oder drei Radvermieter, die Rennräder im Angebot haben und auch Touren anbieten. Gute Erfahrungen habe ich mit Volcano-Bike in Costa Calma gemacht.

Kommen wir nun zum wichtigsten Teil, den Radstrecken. DIE Traumstraße schlechthin ist für mich die FV-30 von Pajara nach Betancuria. Die Serpentinenstraße schlängelt sich an der Westküste entlang. Statt stählerner Leitplanken dienen als Straßenbegrenzung weiße Mauerblöcke. Von der Optik Top (von der Sicherheit eher nicht).

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Die Straßen an der Westküste sind insgesamt toll. Wenn man von Costa Calma an der Ostküste nach La Pared an der Westküste die FV-605 fährt, überquert man nach einigen Kilometern einen Hügel und sieht dann plötzlich in einer Kurve die Westküste und das Meer vor sich liegen. Dieser geniale Anblick ist auch unser Bannerfoto auf der Homepage.

Bei Pajara sollte man unbedingt eine Abstecher auf der FV-621 nach Ajuy machen. Nettes Fischerdorf mit steiniger, schwarzer Küste. Auf dem Weg nach Betancuria kommt man durch Vega de Rio Palmas. Kleines Kaff mit einem klasse Restaurant (Don Antonio), netter Kirche und einem Lebensmittelladen zum Wasser auffüllen.

Betancuria an der FV-20 ist die alte Hauptstadt. Weiter nördlich kann man bis La Olivia auf der FV-207 fahren und dann weiter bis Corralejo ganz im Norden. Vorsicht: Wer dann an der Nordspitze der Insel am Meer westwärts bis El Cotillo fahren möchte, sollte sich darauf einstellen, dass das nur eine feste Sandpiste ist. Bin ich schon gefahren, tolle Strecke, die man aber  sehr langsam fahren muss.

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Dann die FV-10 und bis zu FV-20 wieder Richtung Süden folgend, kommt man durch Antigua – die Mitte der Insel. Wer hier sein Lager aufschlägt, hat die besten Möglichkeiten, abwechslungsreiche Radstrecken auszuprobieren, da er sowohl den Süden als auch den Norden erkunden kann, ohne 180km Strecken zu fahren.

In der Regel ist man im Winter mit Strecken zwischen 80 und 120 Kilometern Länge gut bedient. Die Insel ist recht hügelig, teilweise windanfällig und fordert schon einiges an Kondition.

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Die Straßen sind in der Regel in gutem Zustand. Nicht immer perfekt, aber gut zu fahren. Wer sich an Regel #1 hält (FV-2 meiden) und von der Mitte der Insel startet, wird viel Spaß am Trainingslager haben.

Für weitere Informationen zur Insel ist die Seite Fuerteventura Alternativ sehr zu empfehlen. Super Seite. Wer eine wirklich nette Unterkunft außerhalb der Touristenzentren sucht, wird hier fündig. Einfach und übersichtlich ohne Schnick-Schnack findet man gute und preiswerte Unterkünfte.

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Bei so viel Schwärmerei wird Euch hoffentlich der Mund wässrig. Ich gehe mal davon aus, das sich DTD dann im Februar 2016 komplett zum Trainingslager auf Fuerteventura trifft.

Jungs, lasst uns schon mal sparen.

 Bildquelle: (c) dastridream.de

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