Unmöglich. Nicht, weil ich den Jungs nicht zutraue, am Tag der Entscheidung den einen überragenden Top-Tag zu haben, den es braucht, um so ein Ding zu gewinnen. Sondern, weil die minimale Voraussetzung für den Sieg ganz einfach das Erscheinen am Start ist. Denn trotz zweier Startplätze wird niemand nach Rio fliegen.
Und bei den Frauen? Anne Haug wird für Deutschland starten!. Reicht es für Gold?
Ich denke eher nicht. Nicht weil ich es unserer einzigen deutschen Teilnehmerin in Rio nicht zutraue. Die Herausforderung ist eine andere. Triathlon auf der olympischen Distanz im Hochleistungsbereich ist mehr und mehr eine Teamsportart. Durch die Aufhebung des Windschattenverbotes sind die Rennen sehr taktisch geprägt. Gutes Radfahren heißt, nach dem Schwimmen vorne dabei zu sein, ein gutes Hinterrad zu erwischen und alle Kräfte für den Lauf sparen.
Unmöglich ist der Sieg also nicht, aber für einen echten Einzelstarter wird es sehr schwer.
Warum aber wird von den 5 Plätzen, die Deutschland zustehen, nur einer genutzt? Fabian Fiedler hat auf tri-mag.de dazu einen tollen Artikel geschrieben.
Als ich diese Zeilen las, kam mir immer wieder ein Wort in den Sinn: Kindergarten. Die Schuld einer einzelnen Seite zu geben, ist bei dieser peinlichen Nummer sicherlich nicht angebracht, obwohl sich der eine oder die andere Person im Artikel ausmachen ließe.
Aber was zeigt mir das Ganze nun? Solange Menschen offen und ehrlich miteinander umgehen, miteinander sprechen und ihre Sicht der Dinge miteinander diskutieren, statt gegeneinander zu arbeiten, kann man eine Menge bewegen. Ist das nicht der Fall, dann kann es zur Katastrophe kommen. Und 1 statt 5 bei Olympia ist für mich eine Katastrophe.
Ein mahnendes Beispiel für uns alle, das Miteinander zu suchen, auch wenn es schwer fällt.