RTL@ITA – Tag 5: Tolle Tour mit einem Kracher zum Abschluß

Tag 5 meines RTL in Italien. Heute stand eine etwas längere Tour auf dem Plan. Ich wollte, nach meinem Ausflug nach San Marino, nun endlich ein paar weitere Hügel im Hinterland der Emilia-Romagna in Angriff nehmen.

Zunächst ging es aber über die mir nun bestens bekannten Strecken raus aus Cervia und auf die langen, flachen Streckenabschnitte bis Gambettola.


In Summe sind es 40 Kilometer bis zu den ersten ernsthaften Steigungen.

Das hügelige Hinterland der Emilia-Romagna ist wunderschön, nicht nur von den Steigungen, sondern insbesondere wegen der tollen Landschaft. Aber 40 Kilometer Anfahrtsweg ist dann doch nicht wenig, hier muss ich beim nächsten RTL@ITA eine Unterkunft deutlich südlicher Richtung Rimini nehmen.

Zunächst ging es über Gambettola und Gateo. Hinter Gateo erwischte ich eine große Gruppe Radfahrer, die in meine Richtung fuhr und ich hängte mich ein wenig an.

Aber wenn man in so einer Gruppe fährt und die Räder der anderen so anschaut, dann muss man ganz ehrlich sagen: Ein Rad ohne Aerolenker sieht einfach …. aus! Das geht ja gar nicht 🙂

Dann ging es den ersten Hügel rauf Richtung Tribola, nach einigen Kilometern gefolgt vom Zweiten nach La Stradone. Auf der Karte sieht man die beiden Spitzen sehr gut. Keine ewig langen Anstiege, aber mit einem knackigen 18% Biest wurde mir dann kurzzeitig alles abverlangt.

Danach rollte es einfach. Teilweise leicht bergab, teilweise mit Gegenwind, ab und zu in Aeroposition, aber nie am Limit, ging es dann die bekannten Straßen heimwärts.

Eine Strecke von etwas über 90 Kilometern war das Tagesziel und ich steuerte die letzten Kilometer genau darauf zu. Doch kam ich nicht soweit. Bei Kilometer 89,62 das krachende Ende einer bis dato fast perfekten Tour.

In einer 30er Zone bog ein mir entgegenkommender Kleinwagen links ab. Allerdings ohne zu blinken und ohne mich zu beachten. Der Wagen nahm mir die Vorfahrt und ich hatte plötzlich nur noch dieses blaues Fahrzeug vor mir. Und krachte hinein.

Von bewusst denken kann ich hier sicherlich nicht sprechen. Ich muss vielmehr reflexartig gebremst haben und den Lenker nach links gerissen haben. Jedenfalls knallte ich nicht frontal in den Wagen, sondern rollte mich eher über die rechte Schulter ab. Ich landete auf der Motorhaube und fiel von dort wieder zurück auf den Boden.

Der Schock ließ mich eine laute Schimpftirade loslassen, die die junge Frau mit ihren zwei kleinen Kindern im Auto wahrscheinlich nochmal zusätzlich schockte. Aber das Adrenalin im Körper, der Frust auf die vielen unvernünftig fahrenden Autofahrer – das musste alles raus.

Nach ein paar Minuten entspannte sich die Situation. Der Lenker war verbogen und das Bremsseil hatte sich gelöst, nichts Aufregendes. Und ich hatte keine sichtbaren Verletzungen. Schulter und Ellbogen schmerzten ein wenig, aber wie durch ein Wunder keine offenen Wunden oder Hautabschürfungen. Einen Krankenwagen ließ ich dann auch gar nicht erst holen und so wurden die Adressen ausgetauscht und ich ließ mich vom Ehefrauen-Shuttle die letzten 3 Kilometer nach Hause fahren (Danke!).

Wenn ich es mir genau überlege, habe ich richtig, richtig Glück gehabt. Man sieht die Kratzer auf dem Auto und so entsetzt wie die Fahrerin reagierte, scheinen die neu gewesen zu sein. Ich habe keine Ahnung, welches Teil meines Rades (oder Körpers) das ganze verursacht hat, aber mir (und dem Rad) geht es soweit ganz gut.

Wie auch immer, alles gut ausgegangen, aber jeden Tag brauche ich so einen Besuch auf der Motorhaube nicht.

Bildquelle: (c) dastridream.de

3 Kommentare

  1. Jetzt bin ich endlich dazu gekommen, diesen Bericht zu lesen. Die blauen Flecken durfte ich ja gestern schon “bewundern”. Das hört sich echt noch releativ “glücklich” an – Gott sei Dank.

    susan

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