Chiemsee-Triathlon 2016

11 Minuten können eine Ewigkeit sein. 11 Minuten auf der Mittelstrecke über eine Distanz von 2 Kilometern Schwimmen, 80 Kilometern Radfahren und 20 Kilometern laufen sind eine Menge Holz. 11 Minuten, die ich 2016 schneller war als im letzten Jahr, dem legendären Rennen zwischen mir und Avon. 11 Minuten, davon 7 auf der Laufstrecke und 4 auf dem Rad.

Beindruckend.

cst (2)Beindruckend? Um ganz ehrlich zu sein: Nein. Der Druck vom letzten Jahr, wo ich das ganze Rennen über den Atem von Avon gespürt habe, war dieses Jahr nicht da. Und auch, wenn ich am Ende des Rennens natürlich kaputt, war, so war ich nicht am Ende meiner Kräfte. Also doch beindruckend in Form?

Nein. Der große Teil der Steigerung hängt mit dem Wetter zusammen.

Über 30°C in der ganzen Woche davor. Samstag strömender Regen. Und am Sonntag dann kühles Wetter um die 18 °C, zu 80% trockene Straßen. Das Rad war einsatzbereit und alles gut vorbereitet. Optimale äußere Bedingungen, bei denen ich schon am Start mit einer Verbesserung meiner Bestzeit rechnete.

Die große Frage war, hält der Zeh? Und – das kann man vorwegnehmen – der Zeh machte keinerlei Probleme.

Meine Bestzeit vom letzten Jahr sollte fallen, aber ganz anders, als ich es geplant habe.

Doch der Reihe nach.

Rad Check-in und Vorbereitungen verliefen völlig problemlos. Auf dem Gelände ist mir dann Sven Hindl, der Race Manager, in die Arme gelaufen, der meinen Start organisatorisch erst ermöglich hat. Dafür besten Dank, Sven!

cst (3)Punkt 9 Uhr dann der Startschuss zum Schwimmen. Optimale Wassertemperaturen, die für eine schnelle Schwimmzeit sprachen. Die ersten 300 Meter richtig gut und komplett ohne andere Schwimmer meinen Rhythmus gefunden. Bestzeitkurs schon nach 5 Minuten. Doch dann das böse Erwachen. Ich schwamm offenbar im „Auge des Hurrikans“. Und kurz vor der ersten Boje kamen dann in einer Art Zangenbewegung sowohl von links als auch von rechts große Gruppen von Schwimmern. Ich bezog ordentlich Prügel, bekam einige Schläge, auch auf die Brille ab und konnte weder nach links, nach rechts oder nach vorne ausweichen.

So etwas habe ich noch nie erlebt. Es dauerte dann 200 Meter, bis ich mich wieder freigeschwommen hatte. 30 Sekunden langsamer als letztes Jahr waren das Ergebnis.

Dann der erste Wechsel. Wegen meinem angeschlagenen Zeh zog ich mir Socken über, und verlor nochmal 20 Sekunden auf das letzte Jahr.

cst (2)Nun ging es rauf aufs Rad. Mein Plan war, beim Rad langsamer als im letzten Jahr zu sein und Kraft für das Laufen zu sparen. Gefühlt ging ich das Rennen langsamer an als letztes Jahr, tatsächlich war ich aber 5 Minuten schneller als 2015. Die Analyse zeigt, dass ich bis auf einen 5 Kilometer Streckenabschnitt immer schneller als im letzten Jahr war. Aber wie gesagt, die Leitungssteigerung schreibe ich den kühlen Temperaturen zu.

Während des Radfahrens erlebte ich kurz ein Déjà-vu. Kettenriß bei einem Athleten. Und ich realisierte erneut, wieviel Glück ich in Ingolstadt hatte, dass zufällig Fahrrad Kneißl an der Strecke stand, mit einem Kettennieter.

Der zweite Wechsel war wieder 20 Sekunden langsamer als letztes Jahr, ich wollte aber sicher gehen, dass die Schuhe optimal sitzen und nirgends drücken.

Und dann ging es auf die erste Runde. Mein Plan war, wie in Ingolstadt hart anzulaufen und das Tempo hoch zu halten. Doch das gelang mir nur auf dem ersten Kilometer. Bereits am zweiten Kilometer und dem saftigen Anstieg musste ich einen Gang zurückschalten, mehr Tempo war nicht möglich.

cst (1)Am Ende war meine Laufzeit fast 7 Minuten besser als 2015. Auch hier gilt mein Dank dem Wetter.

Wermutstropfen auf der Laufstrecke war, dass meine Uhr auf der Hälfte der Strecke mal wieder neu gestartet ist. Langsam geht mir dieser Fehler von Garmin auf die Nerven. Ich habe gleich ein Ticket eröffnet, notfalls muss das Teil in die Reperatur.

Und noch etwas. Zirka 400 Meter vor dem Ziel überholte mich ein Sportler. Sei’s drum, dachte ich mir. Doch 200 Meter vor dem Ziel, wurde ich nochmals überholt. Sollte ich mir das echt gefallen lassen? Bei meiner Sprintstärke? Ich schaltete den Turbo ein. Und gab gleich so viel Gas, dass ich den anderen Sportler auch noch einholte, im Zielkanal. Es bleibt also dabei, auf den letzten Metern lasse ich mich von Niemandem überholen.

In Summe hat es viel Spaß gemacht, wenn es auch ohne Avon, Svon oder Susan auf der Strecke weniger Spaß macht. Aber 2017 sind wir bestimmt alle gemeinsam am Start.

Der Wetteinsatz für unsere Aktion Spenden4Kinder von einem Euro ist natürlich schon überweisen.

Bildquelle: (c) marathon-photos.com
Bildquelle dvon/S.Hindl und Beitragsbild: (c) dastridream.de

 

 

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