Gedanken zu “Corinnas Virus”

Wenn man heute durch die Webseiten der aktuellen Sportveranstaltungen geht, trifft man auf ein Thema: Das Corona-Virus. Es ist nun also auch in unserem Sport angekommen und die ersten Veranstaltungen werden abgesagt. Aus privaten Gründen ist mein Saisonstart in diesem Jahr recht spät im Mai angesetzt. Meine üblichen Läufe, der AOK Straßenlauf und der Forstenrieder Volkslauf sind bereits abgesagt. Avon kann den Berliner Halbmarathon sowie den letzten BER Night Run der Geschichte von seiner Liste streichen. Sicherlich sind diese Streichungen vernünftige Maßnahmen, um die zu schnelle Verbreitung des Virus zu verhindern. Und von einem ausgefallenen Lauf geht die Welt nicht unter. Schlimmer sind da schon Schul- und Kitaschließungen und nicht jeder kann wie ich von zu Hause arbeiten.

Aber es sind nicht die Einschränkungen, die mich nervös machen. Es ist die Unfähigkeit insbesondere unseres Bundesgesundheitsministers, die mich die Stirn runzeln lassen. Wenn ich in der Presse lese, was dieser Mann angeblich für einen tollen Job macht und damit angeblich seinen Anspruch Richtung Kanzleramt festigt, kriege ich – sorry für den Straßenjargon – das Kotzen. Dieser Mann ist der totale Vollpfosten. Aber analysieren wir das mal Schritt für Schritt. Italien ist am Limit, weil die Zahl insbesondere der Todesfälle dramatisch hoch ist, deutlich höher als in Deutschland. Leben die Italiener so viel ungesunder als wir? Fehlt ihnen unsere “deutsche Härte”? Mitnichten. Italien testet auch NACH dem Tod auf Corona. Aber selbst solange man noch unter den Lebenden weilt, ist es nicht einfach sich testen zu lassen, wie dieser Artikel beschreibt. Zum Kopfschütteln.

Doch die deutsche Unfähigkeit ist noch viel größer. Svon ist derzeit krankgeschrieben. Eine Erkältung. Eine Erkältung? Vielleicht. Svon arbeitet im Krankenhaus, in dem es bereits Corona Fälle gibt. Wer jetzt glaubt, er wurde sofort einem Test unterzogen, dem muss ich leider totale Naivität unterstellen. Er wurde OHNE Test nach Hause geschickt. Und noch schöner, die Krankenkasse ist nicht bereit einen Test für ihn zu zahlen. Wie bitte kann das sein? Klar, wenn man die Leute nicht testet, weder die Lebenden noch die Toten, bleiben die Fallzahlen niedrig. Da frage ich mich wirklich, warum so viel Dilettantismus jemanden ins Kanzleramt bringen sollte …

Ich hätte noch einige solcher Geschichten auf Lager. Schaut man sich zum Beispiel die Hinweise des Bayerischen Gesundheitsministeriums an, sind da neben den Symptomen auch der Aufenthalt in einem Risikogebiet erforderlich, um sich testen lassen zu dürfen. Ich überlasse es jedem selbst, sich seine Meinung dazu zu bilden.

Was bleibt uns? Wir können nur hoffen, dass diese Krise bald vorüber geht, Strom und Lebensmittel nicht ausgehen und insbesondere die Großeltern auf sich aufpassen. Als Triathlet können wir, sofern wir uns fit fühlen, weiter trainieren, da wir ja in vielen Fällen sowieso allein unterwegs sind. Aufs Schwimmen verzichte ich, aber wie letztens schon geschrieben, ist Laufen ja eher meine Schwäche.

Ich wünsche Euch allen jedenfalls alles Gute und kommt gut durch die Krise. Und lasst uns hoffen, dass die Saison 2020 nicht ganz ausfällt.

Bildquelle: (c) dastridream.de

 

 

3 Kommentare

  1. Wie du im Chat sagtest, kostet ein Test ca. 200€. Wenn mal das mal hochrechnet und nur 10 Millionen Deutsche testen lassen würde, wären das 2 Milliarden €. Dann hat man aber gerade mal jeden 8. getestet. Wenn man jetzt 50% testen würde und Angestellte im Gesundheitswesen im Gesundheitswesen täglich, kämen man ganz fix auf 20 Milliarden € oder mehr. Sieht fast so aus, als ob auch hier wieder das Geld (der Krankenkassen) im Vordergrund steht. Ich wette, dass unser “Superminister” genau die gleiche Rechnung aufgemacht hat. Nur frage ich mich, ob 2 Milliarden Euro nicht deutlich günstiger sind, als die zu erwartenden Folgen eines Konjuktureinbruchs.

    dvon
  2. In erster Linie stimme ich deiner Meinung absolut zu. Bitte bleibt alle gesund. Unsere Eltern werden wir soweit es geht, die Unterstützung geben, um nicht unnötig der Gefahr der Ansteckung ausgesetzt zu sein.

    Schwimmen ist auch nicht mehr möglich, denn die Bäder sind bei uns auch alle schon geschlossen. Genau wie so wie alles, was mehr als 50 Leute aufnehmen kann.

    Ich habe lange Gespräche mit meinen Kollegen gehalten und in unserem Unternehmen ist es auch extrem zu spüren, Kundschaft bleibt weg (aber Supermärkte plündern funktioniert) und Kollegen müssen aufgrund der Urlaubsgebiete nicht mehr zur Arbeit kommen. Ab nächster Woche müssen sie in den Zwangsurlaub, um ihre Kinder zu betreuen.

    Wenn man versucht zum Arzt zu gehen, weil man muss, kommt man auf jeden Fall krank nach Hause und beim Einkaufen des normalen Bedarfs ist das wie bei einem bevorstehenden Atomkrieg. Irgendwie haben einige Menschen ein Problem. Macht bitte keine Panik, haltet die gesunden Hygienevorschriften ein und rennt auch nicht wegen einer tropfenen Nase sofort zum Arzt! Lasst die Desinfektionen in den Krankenhäusern, denn da wird sie benötigt! Benutzt euren gesunden Menschenverstand, seit vorsichtig und passt aufeinander auf.

    avon

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