Und zum Schluss fehlte doch noch ein bisschen

Da habe ich nun einfach mal Avon’s Titel geklaut, denn der passt wirklich perfekt auf meinen letzten Wettkampf dieser Saison in heimischen Gefilden. Der Wörthsee-Triathlon stand als bayerischer Saisonabschluss an und ich wollte das Rennen noch einmal so richtig genießen.

Start morgens bereits um 0830, so dass der Wecker sehr früh klingelte. Das Wetter versprach am Sonntag richtig gut zu werden. Sonnig, mit angenehmen Temperaturen, aber ohne in eine Hitzeschlacht zu münden.

Startunterlagen abgeholt, Rad eingecheckt, Laufwege angeschaut und dann ab mit dem Neo Richtung Wasser zum Einschwimmen. Und ganz ehrlich, ich habe es nicht gemerkt, dass ich der einzige mit Neo war. Das Wasser hatte am Vortag so um die 20°C und Neo ist bis 21,9°C erlaubt. Doch noch vor dem Schwimmstart fehlte ein bisschen, ein bisschen Kälte. Denn die Messung der Wassertemperatur ergab 21°C – und damit Neoverbot. Neoverbot? Ja, denn da in unserem Rennen auch Junioren an den Start gingen, gilt ein kleiner unscheinbarer Absatz der Sportordnung:

*Starten Altersklassen zusammen mit Jugend A/Junioren und/oder Elite/U23 in einer
Startgruppe, so wird die 20°C – Regelung angewandt.

Okay, jeder der mich kennt, weiß, dass ich genauso gerne ohne Neo ins Wasser gehe, schwimmtechnisch bin ich ja gut unterwegs. Aber, ganz ehrlich, das Wasser war beim Einstieg schon verdammt kalt. Aus diesem Grunde zog ich auch meinen langen Einteiler an (um damit gleich Avon’s Kommentar zuvorzukommen).

Beim Schwimmen spielte die Temperatur für mich dann keine Rolle, die Kilos zu viel auf den Rippen schützten doch ganz gut vor der Kälte. Aber es gab einen Athleten, mit dem ich später sprach, der eine Unterkühlung erlitten hat. Also nicht ganz so optimal.

Raus aus dem Wasser und Richtung Wechselzone. Applaus und Jubel brandete auf. Wahnsinn, dachte ich. Die feuern mich ja wie wild an. Na fast. Die erste Frau, 5 Minuten nach mir gestartet, war kurz hinter mir. Ihr galt der ganze Jubel. War trotzdem nett und trug mich ja auch in die Wechselzone.

Rauf aufs Rad und die 40 Kilometer in Angriff genommen. Der Wörthsee-Triathlon hat eine Wendepunktstrecke, zweimal zu durchfahren. Eine schöne Strecke, doch Dank der Anstiege keine schnelle Strecke. Wenn ich endlich das Thema Gewicht in den Griff bekomme, dann sollten hier aber auch schnellere Zeiten möglich sein. Apropos Gewicht: Mein Nachbar in der Wechselzone hatte ein paar Kilo mehr auf den Rippen als ich, schwamm langsamer war aber auf dem Rad deutlich schneller als ich. So sah ich ihn auf der Radstrecke, doch fuhr er an den linken Straßenrad zu den Zuschauern.

Wie sich später herausstellte, war das nicht seine Fangruppe. Ein Zuschauer hatte sich über sein Gewicht in Verbindung mit seinem Hitech-Rad lustig gemacht. So etwas klärt er immer sofort und direkt, meinte er später zu mir grinsend in der Wechselzone. Typen gibt es, sag ich Euch 😉

Und zum Schluss fehlte doch noch ein bisschen auf dem Rad. Denn die letzten 5 Minuten auf dem Rad fing es an zu regnen. Ein bisschen schneller, und ich hätte mein Rad trocken in die Wechselzone gebracht. Das zweite „bisschen“ betraf meine Gels. Dummerweise hatte ich letztens im Internet Gels mit Koffein bestellt, ich hatte nicht drauf geachtet. Und die schmecken furchtbar. So nahm ich auf dem Rad nicht die gewohnte Menge Energie zu mir. Das sollte sich beim Laufen rächen.

Wechsel und raus auf die Laufstrecke. Tolle Laufstrecke, wenn auch etwas hügelig. Schon nach dem ersten Kilometer merkte ich, dass mir die Enrgie fehlte. Ich hatte schlicht weg zu wenig gegessen und keine weiteren Gels dabei. Bei Kilometer zwei dann die erste Verpflegungsstelle. Doch man ahnt es bereits, keine Cola. Diesmal auch kein Iso sondern nur Wasser. Also keine Chance etwas gegen meinen Hungerast zu unternehmen. Bei der zweiten Verpflegungsstelle gab es nicht mal mehr Wasser, nur Schwämme. Da die Sonne rausgekommen war und der Regen verdampfte war es auf der Laufstrecke fast wie in der Sauna. Und unter diesen Umständen war es nur folgerichtig, dass ich meinen üblichen Speed nicht laufen konnte.

Mein Feedback an den Veranstalter, wie an einige andere dieses Jahr: Es kann doch nicht so schwer sein, vernünftige Verpflegungsstellen aufzubauen. Die Wettkämpfe sind teuer genug. Und das in einem Wettkampf sogar die Getränke (Wasser) ausgehen, ist wirklich eine schwache Leistung, zumal das bereits die 32. Auflage(!) des Wörthsee-Triathlons war.

In Summe war der Wettkampf ganz okay. 5 Euro für die Kinder sind überwiesen. Es ging um nichts und mit Hinblick auf Roth im nächsten Jahr habe ich doch noch mal einiges zum Thema Ernährung gelernt.

Nun freue ich mich auf einen schönen Wettkampf mit Avon in Kallinchen. Die Ausgangslage ist heuer eindeutig und ich werde ganz entspannt den letzten Wettkampf der Saison genießen. Natürlich mit unserem Vereinseinteiler, versprochen.

Bildquelle: (c) dastridream.de

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