Sonntag morgen kurz vor 6. Luft 10 °C. Wasser über 22°C. Schon am Vortag war klar, dass der Neoprenanzug zu Hause bleiben darf. Was weniger klar war, war der atemberaubende Anblick des Sees, aus dem die Nebelschwaden langsam empor stiegen und den Blick auf die fernen Berge bedeckte. Der Anblick des Wörthsees ist immer wieder ein wunderschöner. Glasklares Wasser und völlig unberührt lag der See vor den Athleten.
Als ich viertel vor sechs den See erreichte, packten die letzten Angler gerade zusammen und mein Weckerklingeln war schon über ein Stunde vorbei.
Der Start war für 06:25 Uhr angesetzt und die Startunterlagen hatte ich schon am Vortag bekommen. Startnummer 175. Das passte ganz gut, denn ich startete zum ersten mal beim Wörthsee 75. Die 75 bezeichnet übrigens die Sterckenlänge: 75% einer olympischen Distanz. 1 Kilometer Schwimmen, 30 Kilometer Radfahren und 7 Kilometer Laufen.
Bereits kurz nach 6 ging die AK75 an den Start, so dass ich noch etwas Zeit hatte, die Wechselzone einzurichten. Dann der Start auf einer einfachen Wendepunktstrecke. Auf dem Hinweg konnte ich mich gut an einer großen Baumgruppe orientieren. Auf dem Rückweg blendete die tiefstehende Sonne. Ich fand den Rückweg aber doch irgendwie und kam nach 26 Minuten aus dem Wasser. Eine gute Zeit für 1500 Meter, nicht aber über diese Distanz. Ich kann nur mutmaßen, dass die Strecke deutlich länger war.
Raus aus dem Wasser und rein in die Wechselzone. Da ich ohne Neo unterwegs war konnte ich etwas schneller als beim Sprint vor zwei Wochen wechseln. Dann ging es rauf aufs Rad und die 30 Kilometer Radstrecke.
Die Radstrecke war sensationell. Sie führte entlang des Wörthsee und des Ammersees sowie über fantastische Straßen durchs Hinterland. 400 Höhenmeter waren zu absolvieren. Nicht viel, aber ausreichend, um das Tempo an manchen Stellen zu verlangsamen. Die Sonne war mittlerweile höher geklettert, so dass ich auf dem Rad entgegen meiner Befürchtung nicht fror.
Obwohl ich einen guten Rhythmus fand, blieb ich mit dem Speed auch hier unter meinen Erwartungen. Ob corona- oder altersbedingt ist mir selbst im Nachgang noch nicht so richtig klar.
Als ich kurz vor dem Ziel im Ampermoos unterwegs war, fuhr ich direkt in eine Nebelwand. Hier hatte die Sonne noch nicht aufgeräumt und mein Rad, Brille, Uhr und Kleidung wurden richtig nass. Wahnsinn. Die schlechte Sicht hatte dann auch zur Folge, dass ich den 60 km/h Highspeed-Abschnitt deutlich langsamer fahren musste. Ich konnte schlicht die Straße nicht weit genug einsehen. Sicherheit geht vor.
Zweite Wechselzone an der Amper und ab auf die Laufstrecke. Teile der Strecke waren mit dem Graf X-Ten identisch, so dass sich der Lauf wie zu-Hause-ankommen anfühlte. Leider gab es auf der 7 Kilometer Strecke keine Verpflegungspunkte. Klar, dass muss nicht unbedingt sein, schadet aber auch nichts.
Mit einer Zeit von 02:24:10 – einer guten Zeit für die olympische Distanz – lief ich ins Ziel. Vielleicht wäre mehr drin gewesen, wenn ich etwas mehr Konkurrenz in meiner Altersklasse gehabt hätte. So war es doch teilweise ein sehr einsames Rennen.
Zielverpflegung und Duschen waren dann tip-top zum Abschluss und das i-Tüpfelchen auf ein super Rennen, in dem nur mein Speed keine Bestmarke aufstellte.
Für 2021 nehme ich mir vor, das Rennen deutlich schneller zu absolvieren. Ich denke diese Distanz hat ihren Reiz und wird mich auch in Zukunft noch oft wiedersehen.
Vier Euro gehen an unsere Kinderspendenaktion die nun trotz Corona die 100 Euro Marke geknackt hat.
Bildquelle: (c) dastridream.de
Schöne Bilder die in der jetzigen Zeit mein Sportherz trauern lassen. Ich finde es wirklich toll, dass du in deiner Gegend ein so guten Veranstallter hast der so tolle Events auf die Beine stellt. Das mit den Zeiten liegt definitiv nicht am Alter 😉 !!!!