Wettkampfbericht Wörthsee Sprint 75

Avon machte den Anfang. Ich zog kurz darauf nach. Wir haben unseren Start beim Berlin Man für dieses Jahr abgesagt. Aber Avon die Schuld an meiner Trainingsfaulheit zuzuschieben wäre mehr als unfair. Es wäre falsch. Ich selbst bin seit meiner was-weiß-ich vom März nicht mehr in Schwung gekommen. Immer wieder angefangen, immer wieder nach drei, vier Tagen aufgehört. Die gähnende Leere auf unserem Blog hat mich auch nicht gerade motiviert. Und so gingen Trainingsfaulheit und Gewichtswachstum die letzten Monate Hand in Hand.

Am Samstag waren wir am See schwimmen. So um die 300 Meter bin ich wohl geschwommen. Und plötzlich dachte ich mir, so ein Mist. Ein ganzes Jahr verschenken? Corona die Schuld geben? Es ist richtig, mir fällt das Training gerade sehr schwer, aber letztes Jahr hat es ja auch geklappt. Es ist auch richtig, dass allein eine olympische Distanz im Moment eine Herausforderung darstellt. Aber es geht ja auch kürzer. Die Challenge for All in Roth ist das kürzeste, was ich je absolviert habe. Diese Distanz geht immer. Und so beschloss ich, mich gleich am nächsten Tag in einen persönlichen Wettkampf zu stürzen.

Am Samstag Abend dann gleich noch eine Strecke gebastelt. Da der Kindersitz im Auto derzeit das Umklappen der Rückbank verhindert, sollte es ohne Auto sein. Aber das ist ja kein Problem, da der Wörthsee Luftlinie ja nur 7 Kilometer entfernt ist. 400 Meter schwimmen, 16 Kilometer Radfahren und 3,2 Kilometer laufen – der Wörthsee Sprint 75 war geboren.

Sonntag Morgen um halb sechs klingelte der Wecker. Aufstehen und Frühstücken. Die Wechselzone Rad/Lauf vorbereiten und ab zum See. Die Wassertemperaturen sind fast schon an Neoverbot, so dass ich als einziges Schwimmequiptment eine Brille dabei hatte. Es war noch etwas kühl in der früh und so stopfte ich mir eine Tüte vorn in den Trisuite um die Kälte abzuhalten. Ging perfekt.

Am See angekommen, gleich die Wechselzone Schwimmen/Rad vorbereitet. Es war schon recht voll, zwei ältere Frauen waren bereits vor mir da.

Blick über den See – Phantastisch. Blauer Himmel, klares Wasser, da nicht aufgewühlt und in der Ferne die schneebedeckten Berge. Das hätte ich mir dieses Jahr fast entgehen lassen.

Um 07:06 erfolgte der Startschuss. Schwimmen mit GPS Distanz ist ja immer ein wenig schwierig. Aber das war am Sonntag egal. Die Freude am Wettkampf ist einfach unbeschreiblich. Nach gut 10 Minuten raus aus dem Wasser. Um ein wenig aus der Komfortzone zu kommen, hatte ich einen kleinen Laufweg eingebaut. Helm auf, Brille, Schuhe an. Dieses mal ohne Startnummer. Schwimmbrille in die Tasche gesteckt und los. 16 Kilometer, 150 Höhenmeter, fast autofrei am Sonntag morgen um halb acht.

Die Temperaturen waren um diese frühe Zeit noch sehr angenehm und der Kick eines “Wettkampfs“ war schon etwas besonderes. Auch wenn ich diesmal keine Startnummer hatte, war der Ehrgeiz geweckt. Die Strecke war leicht hügelig, mit einem Anstieg gleich auf dem ersten Kilometer. Der Belag ist glatt und schnell. Nach 33 Minuten dann in die Wechselzone. Laufschuhe an und los.

Etwas über 3 Kilometer ist ja nun nicht viel. Eigentlich. Aber ich musste schon ordentlich die Zähne zusammen beißen. Meine 2021er Form zeichnet sich vor allem durch nicht vorhanden sein aus.

Nach insgesamt 01:08:38 war ich im Ziel. Mein erster Wettkampf in 2021. Alles in allem hat es riesig Spaß gemacht und mir gezeigt, Triathlon ist immer noch mein Ding.

Kleiner Wermutstropfen, die aufgezeichneten Pulswerte passen gar nicht. Puls am Handgelenk ist gerade beim Radfahren vom Zufall abhängig. Nächstes mal auf jeden Fall mit Gurt.

2 Euro sind für unsere Aktion überwiesen.

Ich freue mich auf die nächsten Wettkämpfe, wann und wo auch immer das sein mag.

Bildquelle: (c) dastridream.de

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