Da waren wir also, alle drei in Kallinchen.
Meine Anfahrt verlief problemlos, Rad in der Tasche im Gepäcknetz der Bahn – einwandfrei. Die Anfahrt von Königswusterhausen nach Kallinchen mit dem Rad auch kein Problem. Gute Methode für die Zukunft. Meine Überraschungsteilnahme war mir so gelungen, dass ich Samstag Abend allein im Hotel saß. War aber perfekt, ich bin seit ewigen Zeiten nicht mehr gegen acht ins Bett gekommen. Schade, dass der Wettkampf nicht Samstag war, das Wetter war super. Im Gegensatz zum Sonntag. Regen dämpfte die Freue etwas.
Aber nun zum Wettkampf. Als einziger aus dem Team hatte ich mal wieder ein realistisches Statement losgelassen und auch hier auf dem Blog geteilt. Und exakt genau so lief der Wettkampf ab.
Um 09:25 war der Start. Svon und ich verzichteten auf den Neo. Das war okay, es waren deutlich mehr als die angeblichen 17°C. Ich hatte auch keinen Neo dabei, das war mir zu viel Gepäck. Ich denke aber, mit Neo wäre ich auch nicht schneller auf dem Rad gewesen.
Svon kommt als zweiter aus dem Wasser, aber das hatte er erwartet.
Genau so war es. Ich wusste, dass ich als erster aus dem Wasser kommen würde. Mein hohes Gewicht spielt im Wasser keine so große Rolle und schwimmen war ich im Sommer schon ab und an, wenn auch nicht voll im Training. Ohne Neo konnte ich dann auch einen schnellen ersten Wechsel hinlegen, schneller als Svon und Avon (muss man nur richtig lesen :-)).
Damit hatte ich alles getan, um so weit wie möglich vor den Jungs auf dem Rad zu sein. Die Strecke ist schnell, knapp ein 31er Schnitt. Endlich mal wieder über 30 habe ich gedacht. Blöd nur, dass fast alle anderen schneller waren als ich. So wartete ich bei jedem Radfahrer der vorbeizog auf Svon und Avon.
Er wartet auf seinen Bruder, der ihn noch auf der ersten Radrunde einholt. Nun gibt er Gas, hängt sich an Avon und nach wenigen Minuten schnappen sie sich Dvon, der ihnen nicht folgen kann. Sein schneller Schwimmsplit war nicht schnell genug, um sich länger als ein paar Kilometer an der Spitze zu behaupten.
Bis zur Wechselzone konnte ich meinen Vorsprung verteidigen, wenn er auch kontinuierlich abnahm. Also doch verschätzt? Die Kräfteverhältnisse falsch eingeschätzt? Nein. Denn wie hatte ich im Vorbericht geschrieben?
Nun, so sieht es auf dem Papier aus. Natürlich kann im Wettkampf, auch auf der Sprintdistanz, immer etwas schief gehen. Krämpfe, Raddefekte oder ein Einbruch. Insofern ist natürlich jeder Wettkampf spannend.
Und genauso war es. Svon wartete vergeblich auf den Avon Express, weil dieser mit einem Platten zu kämpfen hatte. Ich bin sicher, die beiden hätten mir zusammen ordentlich eingeheizt. Aber so war das Rennen wieder offen.
Ich stieg als Erster vom Rad. Wobei steigen hier wortwörtlich zu nehmen ist, denn ich stieg über den Lenker ab. Aber Stürze auf dem Rad kenne ich ja. Zähne zusammenbeißen und weiter. Svon war mir dicht auf den Fersen, Avon noch nicht zu sehen. Hätte Svon mich auf dem Rad überholt, wäre das obige Ergebnis eingetroffen. So sah ich ihn in der Wechselzone, wo er ein paar Sekunden gut machte. Jetzt hieß es alles oder nichts und ging den ersten Kilometer hart an. Für mich hieß das, ich lief den ersten Kilometer unter 6 Minuten. Mir war klar, dass ich das Tempo nicht würde halten können, aber es reichte, um eine Lücke zu laufen, die Svon nicht mehr schloss. Dafür kam, wie vorhergesagt, Avon angelaufen, allerdings erst in der letzten Runde. Sein Tempo lief ich mit und forcierte zwei-, dreimal und ging vorbei. Der Speed war da, aber ich wusste nicht, ob auch die Ausdauer da war. Sie war es nicht, vielmehr sie war es nicht für mein aktuelles Gewicht. Fünf Monate Waage nach oben hinterlassen so seine Spuren.
Ich ließ Avon ziehen, sicherte mich nach hinten ab und kam in offiziellen 01:51:59 als zweiter ins Ziel, auch wenn die Ergebnistabelle was anderes sagt. Aber das soll Avon mal schön selbst erklären.
Im Anschluss gab es eine gute Dusche und ein mäßiges Mittagessen. Die Rückfahrt mit der Bahn klappte reibungslos. Rad und Zug sind für die Zukunft für mich nun echte Alternativen. Alles im allen hat es sich gelohnt, auch für diese Distanz nach Berlin zu kommen.
Bildquelle: (c) dastridream.de
Es hat sehr viel Spaß gemacht. Ich war froh das ihr da wart.
Vielen Lieben Dank das du dabei warst, auch wenn unsere gemeinsame Zeit doch ganz schön kurz kam. Das tut mir Leid und dafür entschuldige ich mich. Das nächste Mal nehmen wir uns mal wieder für uns mehr Zeit.